Bonuszahlungen: Persönliche Leistung zählt wieder stärker

Eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat das Performance-Management in deutschen Unternehmen untersucht. Erfolgsabhängige Vergütung nach der persönlichen Leistung nimmt danach wieder zu.

Erfolge im Team würden jedoch gleichzeitig an Bedeutung verlieren, was die Forschenden kritisch beurteilen. Den Studienergebnissen zufolge verringere ein zu starker Fokus auf die persönliche Leistung unter anderem die Jobzufriedenheit und erhöhe die Krankheitstage. Demgegenüber steige die Arbeitsqualität der Belegschaft, wenn die Bonuszahlungen stärker an die Teamleistung geknüpft seien.

Unterschiede zu Führungskräften

Während der Anteil der persönlichen Leistung an Bonuszahlungen für Mitarbeitende ohne Führungsverantwortung bis 2020 noch stetig sank, stieg er bis 2023 auf 49 Prozent. Gleichzeitig verlor die Teamleistung an Bedeutung und machte zuletzt 19 Prozent der Bonuszahlungen aus, der Unternehmenserfolg 32 Prozent. Bei Führungskräften bestimmte hingegen der Unternehmenserfolg 50 Prozent der Bonuszahlungen. Gleichzeitig stieg die Bedeutung der persönlichen Leistung bei Boni in dieser Gruppe 2023 auf 31 Prozent.

Großbetriebe treiben Entwicklung voran

Großbetriebe würden diese Entwicklung maßgeblich vorantreiben, so das IAB: In Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten kletterte der Anteil der Unternehmen, die Boni nutzen, seit Beginn der Pandemie von 59 Prozent auf 77 Prozent im Jahr 2023 – was einem Anstieg um mehr als 30 Prozent entspricht. Im selben Zeitraum stieg die Bedeutung von persönlicher Leistung bei Bonuszahlungen in Großbetrieben um 8 Prozentpunkte.

Mitarbeitergespräche am häufigsten im Einsatz

Neben regelmäßigen Leistungsvereinbarungen, Zielvereinbarungen und erfolgsabhängigen Vergütungen dominiert als klassisches Instrument des betrieblichen Performance-Managements das strukturierte Mitarbeitergespräch.

Die IAB-Studie beruht auf dem Linked Personnel Panel (LPP), einer Befragung von Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitenden und deren Beschäftigten, die alle zwei Jahre stattfindet.

(IAB / STB Web)