53 Prozent aller Beschäftigten bekommen Weihnachtsgeld

Nur etwa die Hälfte aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland können sich derzeit über die Zahlung eines Weihnachtsgeldes freuen. Am häufigsten ist dies jedoch der Fall bei Unternehmen mit Tarifbindung.

Laut einer Befragung des Internetportals Lohnspiegel.de erhalten 53 Prozent aller Beschäftigten die Jahressonderzahlung. Dabei stehen die Chancen am höchsten, wenn das Unternehmen an einen Tarifvertrag gebunden ist. Hier bekommen nach den Daten des Lohnspiegels 76 Prozent der Beschäftigten ein Weihnachtsgeld, verglichen mit nur 42 Prozent in Betrieben ohne Tarifvertrag. Das Statistische Bundesamt kam kürzlich auf anderer Datenbasis sogar zu dem Ergebnis, dass 87 Prozent der Beschäftigten mit Tarifvertrag Anspruch auf Weihnachtsgeld oder eine andere Sonderzahlung zum Jahresende haben.

Unterschiede nach Regionen und Geschlechtern

In Westdeutschland bekommen 56 Prozent, in Ostdeutschland nur 41 Prozent der Befragten Weihnachtsgeld. Dies hängt auch damit zusammen, dass die Tarifbindung in Ostdeutschland deutlich niedriger ist als im Westen.

Frauen erhalten seltener Weihnachtsgeld als Männer. Bei den Frauen sind es 50 Prozent, bei den Männern dagegen 55 Prozent. Auch hier spielt die Tarifbindung eine wichtige Rolle: Frauen arbeiten häufiger als Männer in Branchen wie zum Beispiel dem Einzelhandel, wo die Tarifbindung in den letzten Jahren besonders stark zurückgegangen ist.

Schließlich ist bei Vollzeitbeschäftigten der Erhalt von Weihnachtsgeld mit 54 Prozent deutlich wahrscheinlicher als bei Teilzeitbeschäftigten, von denen nur 47 Prozent eine entsprechende Sonderzahlung erhalten.

Fester Prozentsatz vom Monatseinkommen

Das Weihnachtsgeld wird überwiegend als fester Prozentsatz vom Monatseinkommen berechnet. Die in den einzelnen Tarifverträgen festgelegten Prozentsätze haben sich im Vergleich zu den Vorjahren kaum verändert. In den Branchen, in denen in diesem Jahr Lohnerhöhungen vereinbart wurden, sind auch die tariflichen Weihnachtsgelder entsprechend gestiegen.

(Hans-Böckler-Stiftung / STB Web)

Artikel vom 02.12.2019